Zunächst haben wir uns mit Oberflächen beschäftigt: Wie kann man mit demselben Material verschiedene Oberflächen gestalten, die eine völlig unterschiedliche Wirkung auf unsere Wahrnehmung haben? Um dies zu erforschen, habe ich über 20 Tonfliesen geformt, verziert und gebrannt.
Eine weitere Aufgabe bestand darin, eine Gipsskulptur zu entwerfen, die gleichzeitig einen Eindruck von Kostbarkeit und Zerbrechlichkeit vermittelt. Nach zahlreichen Versuchen und Experimenten entwickelte ich diese längliche Form, in der sich symbolisch zwei zarte Blütenblätter aneinander schmiegen, inspiriert von der Natur.
Das sogenannte “digi.farming.lab” ist eine wissenschaftliche Einrichtung in Leipzig, die mithilfe eines großen Feldversuchs neue, nachhaltigere Landwirtschaftsformen erschließen möchte. Unter anderem wird dort intensiv an Herbiziden geforscht und wie diese vermieden werden können. Die Aufgabe bestand darin, für einen Museumskontext die Besucher näher an das Thema Landwirtschaft und Herbizide heranzuführen und dabei die Arbeit des “digi.farming.lab” greifbarer zu machen.
Dafür haben wir verschiedene Stationen im Museum geschaffen. Zunächst kommen die Besucher zu einem interaktiven Tisch, einem sogenannten “Tangible Table”. Dieser besteht aus einem großen Display, auf dem eine vereinfachte Karte des Feldversuchs abgebildet ist. Indem die Besucher ein Bedienelement über diese Karte ziehen, bewegt sich die virtuelle Kamera über das Feld auf der Leinwand vor ihnen. Auf diese Weise können sie das Feld und die Landschaft aus der Vogelperspektive erkunden, ohne selbst vor Ort sein zu müssen. Wenn sie das Bedienelement an einer Stelle platzieren, die sie genauer interessiert, werden auf dem Tisch entsprechende Informationen eingeblendet.
Es gibt drei grundlegend verschiedene Arten der Unkrautbekämpfung: mechanisch, chemisch und autonom. Um diese verschiedenen Methoden auszuprobieren, gibt es im zweiten Teil des Museums drei Stände, an denen die Besucher sich in eine Traktorkabine setzen oder die Routenplanung eines autonomen Roboters steuern können. Auf diese Weise können die Besucher spielerisch die verschiedenen Arten der Unkrautvernichtung erleben und durch Bewertungskriterien wie Kosten, Zeitaufwand und Nachhaltigkeit die einzelnen Methoden miteinander vergleichen.